Lernen braucht Zeit, das weiß jeder, der ein wenig von Lernpsychologie versteht.
Wer einen Text verstehen soll, muss sich auf den Text einlassen, ihn mehrmals lesen können und ihn dann bearbeiten. Sich Vokabeln einzuprägen braucht Zeit.
Zum Lernen gehört das Üben so wie die Luft zum Atmen, und Üben heißt: wiederholen. Üben kostet also Zeit, für Ungeübte, also die benachteiligten Kinder in unserem Schulsystem, sehr viel mehr Zeit. Bildung lässt sich nicht in der Hast raschen Durchnehmens erwerben.
Bildung ist zwar eine schöne Sache, doch der Weg dorthin ist anstrengend und alles andere als Fast Food. Die Schule ist kein Take-away für Bildung, wo sich alle anmelden und alle den ersehnten Abschluss wie eine Billigpizza erhalten. Es ist das simple Geheimnis aller Bildung: dass sie Engagement und Einsatz erfordert.
Bildung ist ein persönlicher Prozess und individuelle Entwicklung eines Menschen. Das dauert seine Zeit. Die Rhythmisierung beinhaltet eine ausgewogene Verteilung des Unterrichts auf den Vor- und Nachmittag und längere Pausen. Durch den 80-Minuten-Rhythmus erhalten die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte mehr Zeit um einen Lerngegenstrand bearbeiten zu können.